Styrodur - Terrarium

Ein weiteres Material, welches für den Bau von Terrarien geeignet ist, ist Styrodur. Es sieht so aus wie Styropor und hat auch ähnliche Eigenschaften, aber eine wesentlich höhere Festigkeit. Auch hiermit lassen sich Terrarien in fast jeder beliebigen Größe herstellen. Gewöhnlich kann man die Styrodurplatten in den Abmessungen 125 x 60 cm in jedem Baumarkt bekommen. Die Zuschnitte kann man bei diesem Material auf einer ganz gewöhnliche Kreissäge, mit einer Stichsäge oder mit einem ganz normalen Teppichmesser zuschneiden. Die Kanten, die sich berühren, werden mit einem Styrodurkleber eingestrichen und verklebt.

Dieser Kleber hat eine recht hohe Festigkeit und ist für unseren Anwendungszweck bestens geeignet. Um evtl. Unebenheiten durch den Schnitt auszugleichen, streiche ich die Kanten satt mit dem Kleber ein. Um die Verklebung zu fixieren, schraube ich die Wände mit ganz normalen Spanplattenschrauben zusammen. Man kann die Einzelteile aber auch mittels Klebeband justieren.  Erst wird die Grundplatte mit der Rückwand verklebt, danach kommen die Seitenteile mit den vorderen vier Teilen dran und erst zum Schluss kommt die Abdeckung dazu. Nach einer Trochenzeit von 24 Stunden kann man die Oberfläche mit einem Schmirgel bearbeiten. Ich bevorzuge dafür eine Maus mit einem Schmirgelpapier. Mit diesem Deltaschleifer kann man die Kanten und Flächen hervorragend glätten. Ich nehme dafür 80er bis 120er Papier.  Falls noch Riefen oder Kanten zu sehen sind, kann man auch noch eine Lage Styroporkleber aufziehen und noch einmal 24 Stunden trocknen lassen. Danach beginnt die Schleiferei von vorne bis die Flächen und Kanten vollkommen glatt sind. Danach streiche ich die Styrodur Außen- bzw. Innenseiten mit einer Abdichtmasse aus dem Sanitärbereich ein. Dieser Anstrich dient einerseits als Abdichtfunktion und andererseits auch der Optik. Hierzu kann eine ganz normale Malerrolle oder ein Pinsel eingesetzt werden. Wer ein wenig geschickt ist, kann gestalterisch mit wenig Aufwand ein Schmuckstück erzeugen. Dieser Auftrag wird, wenn nötig noch ein zweites Mal wiederholt. Nach weiteren 24 Stunden können die Führungsschienen für die Glasscheiben ebenfalls mit Styrodurkleber eingeklebt werden. Auch hierbei wieder darauf achten, dass zwei unterschiedliche Schienen eingesetzt werden. Es gibt eine hohe Schiene und eine flache. Die hohe Schiene kommt immer nach oben und die flache immer nach unten. Damit kann man zu jeder Zeit die Glasscheiben zum Putzen oder zum Hantieren im Becken aushängen. Dadurch ergibt sich schon eine enorme Erleichterung.

Durch die oben beschriebene Vorgehensweise hat man innerhalb kürzester Zeit ein sehr kostengünstiges Terrarium geschaffen, was leicht, absolut wasserdicht ist und sehr gute Wärmedämmeigenschaften besitzt. Da wir hier mit Styrodur arbeiten, kann man auch in alt hergebrachter Weise die Rückwand gestalten. Durch Aufkleben von Styrodurbrocken und nachträglichem Bearbeiten mit einem Heißluftfön kann man eine echt aussehende Felsenlandschaft erstellen. Nun müssen wir uns noch mit den Einrichtungsgegenständen beschäftigen. Heizstrahler und Licht müssen an die Decke und Einrichtungsutensilien an die Wände befestigt werden. Dieses erreichen wir mittels Gipskartondübel. Diese Dübel sind extra für die Befestigung in weichen Materialien hergestellt worden.  Sie werden in das Styrodur eingedreht und haben eine hohe Ausreißfestigkeit, die für alle Anforderungen in einem Terrarium vollkommen ausreicht. In diese Dübel kann man jede Art von Schrauben oder Haken eindrehen um daran Lampen, Heizstrahler, Ablagekästen oder Dekomaterialien zu befestigen. Die Durchbrüche für die Lüftungslöcher lassen sich sehr leicht mit einer Lochsäge und Bohrmaschine oder mit einem schmalen Messer einbringen und die Belüftungsgitter ebenfalls mit dem Styrodurkleber einkleben. Die Durchbrüche für die Kabel lassen sich einfach mit einem Schraubenzieher durchstossen. Ich habe diese Art von Terrarien schon seit Jahren für die Haltung und Zucht von Baumpythons im Einsatz und kann bis jetzt noch keine Schäden oder Verschleiß erkennen. Aufpassen muss man allerdings, dass Heizstrahler nicht zu nah an den Wandungen installiert werden und somit das Styrodur aufschmelzen. Grundsätzlich sollten Heizstrahler mit einem Drahtkäfig geschützt sein. Ebenfalls müssen elektrische Verkabelungen sicher verlegt werden.