Königspython - Python regius

Beschreibung

Der Königspython (Python regius) ist eine Schlangenart innerhalb der Familie der Pythons (Pythonidae). Diese Riesenschlange bewohnt die Tropen West- und Zentralafrikas und ernährt sich von kleinen Säugetieren und Vögeln, wobei Vögel nicht besonders häufig erbeutet werden, da der Königspython ein nicht besonderg guter Kletterer ist. Wie alle Mitglieder der Familie Pythons ist sie eine ungiftige Würgeschlange. Der Königspython ist mit einer maximalen Gesamtlänge von etwa 1,6 m mit die kleinste Art in der Gattung der eigentlichen Pythons (Python).
Der Körper ist kräftig, der Schwanz kurz, auf ihn entfallen etwa 10 % der Gesamtlänge. Der breite Kopf ist deutlich vom Hals abgesetzt, die Schnauze ist breit gerundet. Von oben gesehen sind die großen Nasenlöcher am Kopf deutlich sichtbar. Ebenfalls auffällig sind die Labialgruben in der Oberlippe der Schlange. Dieses ist ein besonderes Sinnesorgan, mit dem sie infrarote Strahlung wahrnehmen können. Da dieses eine Besonderheit bei den Schlangen ist, möchte ich tiefer auf dieses Thema eingehen und allgemein erläutern.

Um Infrarotstrahlung(Wärmestrahlung) zu erkennen brauchen diese Schlangen ein besonderes Organ dazu, die Labialgruben oder ein Grubenorgan. Das Grubenorgan vermittelt den Tieren ein dreidimensionales Wärmebild der Umgebung. Dadurch können sie warmblütige Säugetiere auch bei völliger Dunkelheit aufspüren. Bislang war nicht bekannt, wie dieses Organ elektromagnetische Wellen detektiert und in Nervenimpulse umwandelt. Forscher fanden jetzt heraus, dass spezielle Ionenkanäle die infrarote Strahlung registrieren.

Das Grubenorgan der Schlangen liegt am vorderen Oberkiefer zwischen Nasenlöchern und Augen in einer Vertiefung, in der sich eine dünne Membran befindet. Diese ist stark durchblutet, enthält viele Mitochondrien und fungiert als Antenne für infrarote Strahlung. Außerdem ist sie mit zahlreichen sensorischen Nervenfasern des Nervus trigeminus verbunden, die infrarote Signale vom Grubenorgan zum Mittelhirndach (Tectum mesencephali) weiterleiten, das die Reize verarbeitet. Diese Rezeptoren sind Ionenkanäle und im Nervensystem der Wirbeltiere als Thermorezeptoren weit verbreitet. Die TRPA1-Rezeptoren von Schlangen mit Grubenorgan reagieren von allen Ionenkanälen in Wirbeltieren am empfindlichsten auf Temperaturschwankungen. Nach Ansicht der Wissenschaftler haben sich die Rezeptoren in unterschiedlichen Arten im Lauf der Evolution unabhängig voneinander entwickelt. Der Königspython hat kein Grubenorgen sondern nimmt über so genannte Labialgruben Infrarotstrahlung wahr. Die befinden sich in den Schuppenreihen entlang der Lippen.

Die Wissenschaftler nehmen an, dass die Membran im Grubenorgan eine passive Antenne für Infrarotstrahlung ist, die die durch Absorption der Strahlung hervorgerufene Wärme an die temperaturempfindlichen Ionenkanäle der sensorischen Nervenfasern weiterleitet. Einige Arten aus der Familie der Vipern gehören zu den Schlangen, die mit einem Grubenorgan ausgestattet sind – so auch die Grubenottern (Crotalinae) und die Texanische Klapperschlange (Crotalus atrox), die von allen Schlangen in ihrer Fähigkeit, Infrarotstrahlung wahrzunehmen, unschlagbar sind. Hier sagt man, dass die Klapperschlange Temperaturunterschiede von 0,003 °C wahrnehmen kann. Pythons (Pythonidae) und Boas (Boidae) können ihre Beute zwar auch über infrarote Strahlung aufspüren, haben aber kein Grubenorgan, sondern so genannte Labialgruben. Die befinden sich in den Schuppenreihen entlang der Lippen. Ihre Empfindlichkeit gegenüber Infrarotstrahlung ist allerdings wesentlich geringer als die des Grubenorgans.

Das Gewicht der Tiere kann in Gefangenschaft unter optimalen Bedingungen 3,5 bis 4,5 kg erreichen, wobei die Männchen in der Regel etwas kleiner bleiben. Dieses resultiert meistens daraus, dass sie während der Paarungszeit oft das Fressen einstellen. Allgemein ist der Königspython von Charakter her eine sehr friedliche Schlange, die selten zubeisst. Sie geht eher in Verteidigungsstellung, d.h. sie rollt sich ein und legt den Kopf in die Mitte dieses Knäuls. Daher kommt auch der Name Ball Python, weil die Schlange dann aussieht wie ein Ball.

Haltungsrichtlinien

Der Königspython kommt ursprünglich aus den westlichen und zentralen Staaten Afrikas. Von dort wird er auch heute noch in die ganze Welt exportiert und verkauft. Die Lebensbedingungen in diesen Regionen sind subtropisch. Er lebt dort in den offenen Savannen mit spärlichem Waldbewuchs bei Temperaturen zwischen 22 °C und über 40°C. Er ist, zumindest in den Sommermonaten, weniger in der offenen Landschaft anzutreffen, sondern verkriecht sich meistens in Termitenbauten oder in verlassene Nagetierhöhlen. Hier trifft er eine dunkle feuchte und vor allem enge Umgebung an, die er zeitweise sehr schätzt. Daher sind die Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsangaben aus dem Verbreitungsgebiet immer mit Vorsicht zu bewerten, da sie an der Oberfläche gemesen werden. In den Höhlen und Termitenbauten herrscht ein komplett anderes Mikroklima. Angelehnt an diese Vorgaben, sollte man den Tieren Bedingungen schaffen, die den natürlichen am Nächsten kommen. Da die Tiere nur mittelgroß werden, reicht ein Terrarium von 1x0,5x0,75 (LxTxH)ihrer Körperlänge vollkommen aus. Dies sind auch die im Gutachten von 1997 veröffentlichten  Mindestanforderungen an die Haltung von Reptilien. Das heißt für einen adulten (erwachsenen) Königspython von ca. 120 cm Länge, dass das Terra mindestens ca. 120 cm breit, 60 - 80 cm tief und 60 cm hoch  sein sollte.  Hierbei ist die Tiefe wichtiger als die Höhe, da der Königspython kein besonders guter Kletterer ist. Wichtig ist aber, dass man den Tieren Bereiche schafft, die eng und feucht sind, wie in den natürlichen Nagerbauten. Da fühlen sie sich am wohlsten und werden diese Bereiche nur zur Futtersuche verlassen. Ich habe Schlangen, die -soweit ich es sehen konnte- monatelang diese Behausungen ("Wet-box") kaum verlassen haben und nur zur Futtersuche ihre Köpfe herausgestreckt haben. Danach sind sie sofort wieder verschwunden.

Sehr einfach lassen sich solche Behältnisse aus Kunststoffbehältern herrichten. Ich ziehe längliche Behälter den quadratischen oder runden aus einem einfachen Grund vor. Da der Königspython es so eng wie nur möglich haben möchte, kann er sich auch bei unterschiedlicher Größe in einen länglichen Behälter immer in die hinterste Ecke hineinquetschen.
In einem runden Behältnis muß man die Box immer der Größe des Pythons anpassen. Um die idealen Bedingungen zu schaffen, gebe ich in die Wet-Box eine Lage Spagnum Moos oder Hobelspäne, welches ich anfeuchte, aber nicht nass mache. So schaffe ich eine enge, feuchte Unterkunft, die der Königspython so liebt. Sie werden sehen, er wird sie nur noch zur Futtersuche verlassen. Leider ist der Königspython etwas stressanfällig und man sollte ihn am Tage nicht zu oft stören. Er hat es am liebsten, in Ruhe gelassen zu werden. Eine Schlange ist ja auch kein Kuscheltier, das man ständig aus dem Terrarium herausnehmen und mit sich herumtragen sollte. Stress kann bei diesem doch manchmal heiklen Fresser dazu führen, dass er keine Nahrung mehr annimmt. Falsche Haltung, Stress und Krankheiten sind die meisten Auslöser für Nahrungsverweigerung. Es ist an uns, den Tieren die Bedingungen zu schaffen, die ihren Bedürfnissen am Nächsten kommen. Neben den Umgebungsbedingungen kann es noch eine Reihe von weiteren Ursachen haben, wenn ein Königspython die Nahrung verweigert.

Ursachen der Nahrungsverweigerung
0. Kauf eines Königspython

Um all den Ursachen für eine Nahrungsverweigerung im Vorhinein aus dem Weg zu gehen, sollte man sich für einen Kauf einer Schlange sehr gut vorbereiten. Sehr wichtig ist es zu wissen, wie man erkennt, ob eine Schlange gesund ist oder nicht. Man muss die gewissen Anzeichen kennen, die darauf hindeuten, dass eine Schlange krank sein kann. Man sollte darauf achten, dass keine äußerlichen Parasiten vorhanden sind (schwarze kleine Tierchen(Milben) besonders um die Augen und die Labialgruben. Weiterhin sollte der Bereich der Kloake sauber  sein. Allgemein sollte die Schlange einen kräftigen Eindruck machen und nicht so lasch in der Hand liegen. Hier muss man aber unterscheiden, ob die Schlange "relaxt" ist, vor Aufregung alle Mustkeln anspannt und jeden Moment beissen will, oder wirklich schlaff in der Hand liegt. Ist sie relaxt, liegt sie auch ruhig und entspannt in der Hand, züngelt aber ständig, da sie an der Umgebung interessiert ist. Wenn die Hand schön warm ist, kann es auch sein, dass die Schlange ruhig in der Hand liegen bleibt. Auch sollte man sehen, dass die Schlange wohl genährt ist.

Ganz wichtig ist es, sich mit dem Züchter zu unterhalten, wie alt die Schlange ist, wie sie gehalten wurde, was sie gefressen hat und vor allen Dingen wie oft. Allen Anfängern rate ich doch, nur ein Tier zu kaufen, welches mindestens 10 x und öfter gefressen hat. Wichtig ist auch, dass der Züchter nicht nur sagt, dass sie ein guter Fresser ist (nur wenige würden sagen, dass sie ein schlechter Fresser ist), sondern dass er es auch anhand von Fütterungsprotokolle zeigen kann. Sagen bzw. behaupten kann man viel. In dem Fütterungsprotokoll sollte nicht nur die Anzahl der Fütterungen vermerkt sein, sondern auch welches Futtertier gefüttert wurde. Ebenfalls sollte ersichtlich sein, wann sich die Schlange gehäutet hat. Ich höre oft, dass Schlangen gekauft werden, ohne diese Informationen einzuholen. Dann ist man ratlos, wenn die Schlange nicht frisst und rätselt rum, was man tun kann, um sie ans Futter zu bekommen. Auch sieht man Tiere, bei denen man bezweifelt, dass sie jemals ein Futtertier freiwillig genommen haben.

Wenn man diese Grundregeln befolgt - und das ist gerade für den Anfänger sehr wichtig - sollte man eine Schlange bekommen, die sich zu keinem Problemtier entwickelt, ein Tier, an dem man sehr viel Freude hat.

Sollte es trotzdem zu einer Futterverweigerung kommen, dann sollten die nachfolgenden Tipps weiterhelfen.

1. Falsche Haltungsbedingungen

Diesen Punkt möchte ich bei diesem Thema als erstes nennen, da m.E. die meisten Fressprobleme hierauf zurückzuführen sind. Als Erstes möchte ich hierbei fehlende, falsch angebrachte oder unzureichende Versteckmöglichkeiten nennen. Schlangen im Allgemeinen und Königspythons im Speziellen lieben es, sich in enge Verstecke zu quetschen. Durch die Enge und den Kontakt zu den Versteckwänden fühlt sich die Schlange geborgen und sicher. Solche Versteckplätze wird die Schlange oft tagelang nicht verlassen. Dieses ist für uns als Schlangenliebhaber und Betrachter eigentlich ein unbefriedigender Aspekt. Wir wollen unsere Schützlinge sehen und beobachten. Fehlen aber diese Möglichkeiten, oder stören wir die Schlange indem wir zu oft nach ihr schauen, fühlt sie sich nicht sicher und leidet ständig unter Stress. Wie würden wir uns fühlen, wenn uns zwei große Augen aus der Nähe anstarren und wir dabei ständig in die Hand genommen werden. Anstarren ist im Tierreich in der Regel ein Akt der Aggression. Die meisten Tiere fühlen sich dabei herausgefordert und bedroht- also Stress pur. Wem würde dieses nicht auch auf den Magen schlagen. Ebenfalls ist sehr oft ein zu großes Terrarium der Auslöser von Stress. In seinem natürlichen Habitat quetscht er sich auch in Nagerhöhlen oder Termitenbauten. Je enger desto besser. Dieses ist ein wichtiger Aspekt und wird oft unterschätzt. Oft wird ein Jungtier in ein 120 cm Terra gesetzt und dann wundert man sich, dass sie nicht frisst. In einem Termiten- oder Nagerbau ist er von allen Seiten gut geschützt, es ist dunkel und feucht. In einem 120 cm Terrarium liegt der Köpie wie auf dem Präsentierteller. Vielleicht handelt es sich noch um ein Glasterra, bei dem alle Seiten einsehbar sind, gerade die Deckscheibe. Dass sich hier die Schlange unwohl fühlt, kann man sich leicht vorstellen. Deshalb sollte das Terra mit der Schlange mitwachsen und nur die Vorderseite einsehbar sein. Falls aber nur ein großes Terra zur Verfügung steht, würde ich am Anfang eine kleine Kunststoffbox mit den ungefähren Abmessungen 40 x 24 x 20 oder ähnliches in das Terra stellen. Diese Box würde ich auch mit dunklem Papier bekleben, oder die Seiten anmalen. Eine Sichtseite kann man offen lassen, um zu sehen, was sich tut. In der Box müssen natürlich alle Bedingungen wie Temperatur, Wasser und Versteckmöglichkeiten vorhanden sein. sie werden sehen, dass wirkt oft Wunder und der Köpie fängt nach einigen Tagen an zu fressen, als ob nichts gewesen wäre. Dieser Aspekt ist für mich einer der wichtigsten, deshalb komme ich unter dem Punkt " zu große Behältnisse" noch einmal darauf zurück.

2. Die falsche Temperatur

Es ist nicht gerade selten, dass die Tiere viel zu kalt gehalten werden. Oft geschieht dieses ohne das der Halter es direkt registriert. Die Thermometer hängen meistens viel zu hoch. Die Wärme steigt im Terrarium immer nach oben und so ist es natürlich, dass es oben immer wärmer ist als unten. Hängt das Thermometer zu hoch, zeigt es immer eine höhere Temperatur an, als es am Boden ist. Der Königspython hält sich aber meistens am Boden auf. Dort kann es ohne Weiteres 2-4 °C kälter sein als oben. Ein Python regius braucht aber am Tage seine 30 - 32 °C Körperwärme. Das bedeutet, dass mindestens 1/3 des Terrariums am Boden diese Temperatur aufweisen bzw. diese Temperatur sogar übersteigen muss, ansonsten kann die Schlange diese Körpertemeratur nicht erreichen. In einem solchen Fall ist es nicht verwunderlich, wenn der Python keine Lust auf Fressen hat.
Am besten arbeitet man zusätzlich zu dem fest installierten Thermometer mit einem Infrarot-Thermometer. Mit diesem Gerät kann man die Temperatur direkt auf der Haut der Tiere berührungslos messen. Der Körper des Tieres muss diese Temperatur aufweisen. Nur so kann man sicher sein, dass das Tier wirklich die Wohlfühltemperatur erreicht. Wichtig hierbei ist, dass die Temparatur über einen Regler geregelt ist und auch eine unterschiedliche Tag/Nacht Temperatur hat. Schlecht ist es, und das ist immer noch weit verbreitet, dass die Temperatur über eine Lampe eingebracht wird, die Nacht ausgeschaltet wird. Hierbei hat man tagsüber eine undefinierte Temperatur und Nacht gar keine Heizung. Das geht gar nicht!!! Es gibt schon Regelgeräte unter 50 €, so dass der finanzielle Aspekt keine Rolle spielen kann. Hiermit hat man aber eine definierte Temperatur, die automatisch gehalten wird, so wie ich sie einstelle.

3. Häutung

Bei Schlangen ist die allgemeine Tendenz zu beobachten, dass sie  schon einige Tage vor einer Häutung keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Dieses hat einen triftigen Grund. Bei einer Häutung lagert sich viel Wasser unter der Haut, die abgestreift werden soll, ein. Dieses Wasser muß die Schlange dem Körper entziehen, was schon eine Belastung für das Tier darstellt. Wird während der Häutungsphase auch noch gefüttert, wird für die Verdauung weitere Feuchtigkeit benötigt. Diese Feuchtigkeit muß von dem dehydrierten Körper zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. Dieses ist natürlich eine weitere Belastung. Aus diesem Grund fressen die meisten Schlangen während dieser Phase nicht. Füttern wir dennoch, kann es passieren, dass die Schlange Probleme bei der Häutung bekommt; sie häutet sich in Fetzen.

4. Winterzeit (Paarungszeit)

In den kürzer werdenden  Tagen stellen sich die Königspythons auf die bevorstehende Paarungszeit ein. Die Auslöser dafür sind wie gesagt die kürzere Beleuchtungsdauer und die etwas tiefer werdenden Temperaturen. Diese kann sich ganz automatisch einstellen, obwohl an dem Heizungsregler nicht gedreht wurde. In den Sommermonaten kann es ohne Weiteres vorkommen, dass das Thermometer im unseren Terrarien die 35 °C Marke erreichen und überschreiten kann. Auch sinkt die Temperatur nicht so schnell ab, auch wenn das Thermostat runter regelt, weil die Temperatur im Zimmer auch nur langsam sinkt. Zum Herbst und Winter, wenn die Außentemperatur niedriger ist, sinkt in den meisten Räumen die Temperatur auch schneller ab. Vielleicht nicht am Tage, aber bestimmt in der Nacht. Unser Terrarium wird zwar von einem Thermostaten geregelt, aber es kann je nach Anordnung des Fühlers und kälterer Zimmertemperatur auch kältere Bereiche im Terrarium geben. Wenn es sich auch nur um wenige Grad handelt, kann das schon die Königspythons in Paarungsstimmung bringen. In der Paarungszeit stellen viele Schlangen die Futteraufnahme über einen längeren Zeitraum ein. Ich habe z.B. ein grünes Baumpython Männchen, das regelmäßig für ein halbes Jahr jegliche Futteraufnahme einstellt, ohne dabei merklich abzunehmen. Dann nach ca. 6 Monaten fängt er wieder an zu fressen, als ob nichts gewesen wäre.

5. Wildfänge

Wildfänge werden oft abgegeben, ohne dass sie ein einziges mal gefressen haben. Sie werden direkt nach der langen Reise verkauft, ohne sich an die Bedingungen gewöhnen zu können. Wildfänge oder Importe allgemein (darunter fallen auch die sogenannten Farmzuchten) neigen deshalb oft dazu, heikle Fresser zu sein. Hier helfen nur die optimalen Bedingungen und sehr viel Ruhe. Nach Möglichkeit sollte man keine Importe kaufen. Von 3 versendeten Tieren kommen wahrscheinlich nur 2 lebend an. Mittlerweile wird in Deutschland fast jede Morphe angeboten, so dass man auf Importe gänzlich verzichten kann.

6. Krankheiten

Milben oder Krankheiten allgemein werden je nach Status des Befalls oder der Krankheit dazu beitragen, dass die Schlange das Fressen reduziert oder einstellt. Hierbei ist es besonders wichtig, das Verhalten der Schlange zu beobachten. Beschäftigt man sich mit seinem Tier, dann weiß man, wie es sich normal verhält. Jede Abweichung davon sollte einen besonders aufmerksam machen. Milben und Zecken sind relativ leicht zu analysieren und zu behandeln. Bei einem bakteriellen Befall sieht die Sache schon schwieriger aus. Als nicht versierter Terrarianer hat man selten die Erfahrungen und die Möglichkeiten, Krankheiten zu analysieren. Hier muss man bei dem geringsten Verdacht mit dem Tier zu einem erfahrenen Tierarzt gehen und die Schlange untersuchen lassen. Hierbei kann es sich um eine Lungenentzündung, ein parasitären Befall, oder um eine Infektion handeln. Je länger man wartet, desto länger wird es dauern, die Krankheit zu behandeln. Dazu kommt noch, dass die Schlange bei fortschreitender Krankheit an Gewicht und Widerstandskraft verliert, was sich dann wieder auf den Genesungsprozess auswirkt. Keine Schlange ist 100 % frei von Viren und Bakterien, das ist so wie beim Menschen. Je nach Stärke des Imunsystems können sich diese Parasiten vermehren oder nicht. Werden es zu viele, dann spricht man erst von einer Krankheit.

7. Dehydration

Über das Thema Dehydration - also Wassermangel - haben wir oben schon grundsätzlich gesprochen. Eine weitere Ursache für dehydrierte Tiere kann unser Heizstrahler oder die Heizmatte sein. Sie haben die Eigenschaft, dass sie den Schlangen Wasser entziehen. Es ist ein einfaches pysikalisches Gesetz, dass wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Wird jetzt die Luft unter einem Heizstrahler erwärmt, versucht sie, Feuchtigkeit aus der Umgebung oder wie in diesem Fall aus dem Schlangenkörper zu ziehen. Das dehydriert die Schlange. Die erwärmte Luft steigt nach oben und kältere kommt wieder nach. Somit ist das ein permanenter Prozess. Das kann so weit gehen, dass die Schlange dieses durch Wasseraufnahme gar nicht so schnell regenerieren kann. Ist dieses ein Dauerzustand, wird das Auswirkungen auf das Fressverhalten der Schlange haben. Zur Abhilfe sollte man lieber einen Liegeplatz im oberen Bereich des Terrariums schaffen, wo die Temperatur konstant hoch ist. Dadurch wird der Schlange keine Feuchtigkeit  entzogen.

8. Vergesellschaftung

Eine weitere mögliche Ursache für die Nahrungsverweigerung kann eine Vergesellschaftung von mehreren Königspythons sein. Schlangen sind in der Regel Einzelgänger, die nur zur Paarung und evtl. zur Winterruhe zusammenkommen. Ansonsten leben sie alleine. Eine Zusammenbringung mehrerer Tiere kann zu Stresssituationen und zu Nahrungsverweigerung kommen. Ich will nicht damit sagen, dass es nicht möglich ist, mehrere Königspythons zusammen zu halten. Es ist möglich, besonders wenn man die Tiere von klein an zusammen hält, dass sie sich ohne weiteres vertragen. Bei Tieren, die es nicht gewohnt sind, wird es wahrscheinlich Stress auslösen. In den letzten Jahren hat sich der Umstand durch die Nachzuchten erheblich gebessert. Die Tiere sind mit unseren Umweltbedingungen groß geworden, so dass sich der zusätzliche Stress in Grenzen hält und eine Vergesellschaftung sehr gut möglich ist. Aufpassen muss man dann aber bei der Fütterung, dass sich nicht mehrere Tiere in das gleiche Futtertier verbeißen.

9. Störungen

Störungen wurden weiter oben schon einmal angesprochen. Im Allgemeinen liebt der Köpi die Ruhe. Störend kann für ihn schon sein, wenn man an dem Terrarium nur vorbeigeht. Steht es im Wohnzimmer, ist es häufig so, dass Personen vorbei gehen, auf den Boden stampfen, der Staubsauger läuft etc.. Schlangen können wie allgemein bekannt ist zwar nicht hören, aber sie nehmen niederfrequente Töne durch Vibration war. Der Staubsauger, zuschlagende Türen und Fenster machen sich ebenfalls auf die gleiche Weise bemerkbar. Dieses sind alles Störungen. In der afrikanischen Savanne wird es wahrscheinlich nicht so häufig vorkommen, dass Staubsauger laufen, Fenster und Türen zuknallen oder der Basslautsprecher bei unserem Lieblingssong schon auf dem Regal anfängt zu hüpfen. Haben wir einen Wildfang, oder ein besonders empfindliches Tier, können diese Vorkomnisse schon gewaltigen Stress auslösen.
Wenn man auf diese Dinge ein wenig achtet, wird man schnell merken, auf was die Schlange empfindlich reagiert. Durch langsames herantasten kann man unseren Schützling auch auf diese Dinge trainieren und daran gewöhnen. Wenn sie erst einmal merken, dass ihnen dabei nichts passiert, werden sie immer unempfindlicher gegenüber diesen Dingen.

10. Das falsche Futtertier
Es gibt viele Königspythons, die als Jungtiere nur mit einer Nagerart gefüttert werden. Sie gewöhnen sich so an diese Art von Nagetiere, dass sie auch im Alter nichts anderes mehr annehmen wollen. Hier kann ich auch von einem persönlichen Fall berichten, der mir auch erst im Nachhinein klar geworden ist. Es handelt sich um ein Pythonweibchen het. Albino. Ich habe dieses Tier im Alter von 1,5 Jahren gekauft. Obwohl es eine deutsche Nachzucht ist, hat sie nicht besonders gut gefressen. Ich habe es mit Mäusen, Vielzitzen und Ratten probiert. Ab und zu hat sie gefressen, wobei sich keine Vorliebe für eine bestimmte Nagerart zeigte. Dann kam eine Zeit, da hat sie nicht mehr gefressen. Sie hat weder Ratten, Farb-,  Vielzitzen-  oder Rennmäuse genommen, weder lebend, noch frischtot und auch keine gefrorenen. Das ging so über Monate. Was sollte ich noch tun? Ratlosigkeit machte sich breit. Dann hatte unsere Tochter wieder einige Rennmäuse aus ihrer kleinen Hobbyzucht über, die ich verfüttern konnte. Da ich Rennmäuse nicht oft anbieten kann, habe ich es wieder bei dem het. Albino probiert. Ich bot ihr die Rennmaus an und ehe ich mich versah, war sie gepackt und umschlungen. Was war das? Rennmäuse, dass ist es! Eine Woche später der nächste Versuch. Rennmaus rein und........nichts! Was war jetzt geschehen. Letzte Woche hat es mit der schönen schwarzen Rennmaus so gut geklappt und......Halt! Schwarz, die Rennmaus war schwarz. Konnte das die Lösung sein? Schwarze Rennmäuse hatte ich aber nicht mehr. Vielleicht tut es auch eine schwarze Ratte. Ab und zu habe ich schwarze Tiere dabei. Der Zufall wollte es, dass eine schwarze Ratte dabei war. Ratte reingehalten und ....- sofort genommen. Das war die Lösung des Problems. Der Königspython wurde in jungen Jahren wahrscheinlich nur mit schwarzen Mäusen gefüttert und ist somit auf die Schwarze Farbe konditioniert worden. Schwarz = Futter. Jedes mal wenn ich ein schwarzes Tier angeboten habe, hat sie es genommen, wenn ich auch über längere Zeit keine hatte, hat sie nichts gefressen. Diese Begebenheit war wieder einmal ein Schlüsselerlebnis für mich. Es zeigt, dass bei dem Königspython der optische Reiz eine entscheidene Rolle spielt, und Geruch und Wärmebild manchmal nicht allein ausschlaggebend sind.
Ein weiteres Beispiel wurde mir von einem befreundeten Züchter mitgeteilt, bei dem ein Python nur schwarze männliche Mäuse genommen hat. Hier wurde ebenfalls auf die farbe schwarz konditioniert und die männlichen Mäuse riechen wesentlich penetranter, so dass dieser Faktor den Ausschlag gegeben hat.
Ein weiteres Erlebnis war, dass eine Schlange keine "kleinen" Ratten gefressen hat. Normalerweise füttere ich die Tiere mit Nagern, die etwas kleiner sind, als der größte Durchmesser der Schlange. Mit derartigen Tieren konnte ich aber kein Interesse bei dem Python erzeugen. Erst als ich Ratten anbot, bei denen ich dachte, dass die Schlange sie nicht hinein bekommt, wurden sie gefressen. Zwar mit erheblichen Mühen, aber sie wurde gefressen. Hier war auch wieder der optische Reiz am größten.
Generell möchte ich sagen, dass man versuchen sollte, immer abwechslungsreich zu füttern. Man sollte ab und zu die Nagerart wechseln, so dass sich die Schlange nicht zu sehr an eine Art gewöhnt und es auch für die Schlange nicht zu "langweilig" wird. Auch sollte man ab und zu die Größe wechseln. Ich denke, dass neue Reize die Schlange agiler machen und die Monotonie verhindern.
Wenn der Königspython nicht an Lebendfutter gewöhnt ist, kann man oft beobachten, dass er regelrecht Angst vor dem Futtertier hat. Er weicht zurück oder erschreckt sich sogar sehr, wenn die Maus über ihn hinwegläuft. Besonders Rennmäuse sind nicht zaghaft, wenn man sie in das Terrarium setzt. Sie laufen sofort los und klettern auch sofort über die Schlange. Sie haben da keine Berührungsängste. Auch bei Ratten kann man dieses beobachten. Farbmäuse und Vielzitzenmäuse sind da viel zaghafter. Sie erkunden die Umgebung erst sehr zurückhaltend. Daran muss sich die Schlange erst gewöhnen. Wenn man sieht, dass die Schlange vor dem Futtertier zurückweicht, würde ich es erst einmal mit frisch getöteten Futtertieren probieren. Viele Schlangen sind auch kein Frostfutter gewohnt. Deshalb sollte man bei einem Kauf immer fragen, mit was das Tier gefüttert wurde. Letztendlich möchte ich aber behaupten, dass man jede Schlange über kurz oder lang an jedes Futtertier ob lebend, tot oder aus der Truhe gewöhnen kann. Es ist meistens nur eine Frage der Zeit und der Geduld. Wenn man mit Frostfutter füttern will, muss man das Futtertier gut auftauen lassen. Wir legen das gefrorene Tier in Wasser mit 40 - 50 °C. Das sollte so lange geschehen, bis das Futtertierkomplett aufgetaut ist. Es muss auch im Inneren mindestens eine Temperatur von 30 °C haben. Dadurch kann es vorkommen, dass man das Wasser erneuern muss, da es schon zu kalt geworden ist. Das macht man so lange, bis die Temperatur des Futtertieres ausreichend ist. Der Python kann mit seinen Labialgruben Wärmestrahlung registrieren und deshalb muss das Futtertier gut warm sein.
11. Unsaubere Umgebung
Dieses ist ein Punkt, der oft nicht beachtet wird. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das tägliche Entsorgen von Kot und Urinstein nicht ausreicht, damit sich das Tíer wohl fühlt. Das Terrarium muss einfach von Zeit zu Zeit komplett sauber gemacht werden und da reicht ein einmaliger Frühjahrsputz bei Weitem nicht aus. Komplettes ausräumen und gründliches abwaschen aller Gegenstände ist dabei unerlässlich. Eine Desinfektion dieser Gegenstände ist m.E. nicht zwingend erforderlich, kann aber erfolgen. Hier sehe ich es so wie bei den Kindern. Wächst ein Kind in einer sterilen Umgebung auf, kann es kein intaktes Imunsystem entwickeln. Ein altes Sprichwort besagt, dass die dreckigsten Kinder die gesündesten sind.
Meine Empfehlung dazu ist: Unbedingt sauber aber nicht steril.

Wenn man diese 10 Punkte beachtet, sind Königspythons keine heiklen Fresser, wie sie oft bezeichnet werden. Durch Beachtung dieser wenigen Grundregeln lässt sich der Python regius in der Regel problemlos halten, pflegen und sogar vermehren.

Im Terrarium  sollte eine Temperatur am Tage zwischen 28°C und 32°C herrschen, wobei man unter einem Heizstrahler auch etwas höhere Temperaturen zur Verfügung stellen sollte (siehe oben). Nachts kann die Temperatur ohne weiteres auf 25°C abfallen. Der Bodengrund sollte aus Holzspänen oder Mulch bestehen. Ganz wichtig sind weitere Unterschlupfmöglichkeiten in verschiedenen Temperaturbereichen. So kann der Python immer selber bestimmen, in welchem Bereich er sich aufhalten will. Kletteräste sollten ebenfalls vorhanden sein, wobei man darauf achten sollte, dass die Äste auch stabil genug und fest verankert sind. Als Jungtiere sieht man die Königsythons öfters in den Ästen klettern, als adulte Tiere nicht mehr so oft. Vom Körperbau ist der Königspython eher plump und nicht zum Klettern geeignet. Eine große Wasserschale ist im Terrarium natürlich obligatorisch, denn ab und zu sieht man den Köpi auch darin baden. Ein Thermometer und ein Hygrometer machen die Ausrüstung perfekt.

Für Königspythons kommen die sogenannten Regalsysteme (Racks) immer mehr in Mode. Dieses sind Regale mit Kunststoffkästen, die wie Schubladen herausgezogen werden können. Die Kunststoffkästen haben auch ausreichende Belüftungslöcher und im hinteren Teil ein Heizband eingebaut. Somit lässt sich auch in der Schublade ein Temperaturgefälle erzeugen.  Es gibt vielfache Studien, wie z.B. die von Guido Westhoff vom Institut für Zooloie der Uni Bonn, die besagen, dass die Rackhaltung bei Python Regius den natürlichen Bedingungen am nächsten kommen.

Ich kann aus eigener Erfahrung mit folgender Gegebenheit zu dieser Diskussion beitragen. Vor vielen Jahren habe ich mir im Frühjahr 2 adulte Weibchen von einem Terrarienshop und leider nicht von einem Züchter gekauft (auch ich musste erst meine Erfahrungen machen). Untergebracht waren die Tiere in einem Terrarium mit den Maßen 120 x 60 x 70. Jedes Tier war getrennt untergebracht und hatte ein eigenes Terrarium. Es war ein Elstein-Strahler und eine Heizmatte vorhanden. Kletteräste und verschiedene Unterschlupfmöglichkeiten in unterschiedlichen Temperaturbereichen. Eigentlich alles so wie es sein sollte. Auf ausreichend Ruhe wurde auch geachtet da die Tiere in einem eigenen Raum untergebracht waren. Trotzdem habe ich diese Tiere nicht ans Fressen bekommen. Ich habe alles probiert. Ich habe zu jeder Tages- und Nachtzeit den Schlangen die unterschiedlichsten Nager angeboten. Mäuse, Ratten, Vielzitzen- und Rennmäuse. Ich habe es mit Lebendfutter , frischtot und aufgetaut probiert. Das Futter wurde im Terrarium sowie auch in einem gesonderten Behältnis angeoten. Es stellte sich aber kein Erfolg ein. Alle Variationen halfen bei beiden Schlangen nichts. Es war auch keine Paarungszeit, wo öfters Fresspausen eingelegt werden. Jegliche Mühe war umsonst. Das ganze ging so über 6 Monate in denen die Tiere nicht einmal gefressen hatten. Regelmäßige Gewichtskontrollen ergaben zum Glück auch keinen nennenswerten Gewichtsverlust, so dass ich eine Krankheit ausschließen konnte. Auch das sonstige Verhalten war normal. Trotzdem war ich am verzweifeln. Später habe ich erfahren, dass es sich bei den Tieren um Farmzuchten aus Afrika gehandelt hat ( die zweite Lektion die ich gelernt habe). Somit hatte ich schon einmal den möglichen Grund für dieses Verhalten erfahren. Das half mir in dieser Situation aber auch nicht weiter. Was konnten ich noch tun? Rackhaltung? Mir viel ein Artikel über die Rackhaltung wieder ein. Sollte ich es auch einmal probieren? Gesagt getan. Was hatte ich zu verlieren? Also wurde sofort ein Rack gebaut. Die Schubladen hatten die Maße 95 x 50 x 18 cm (von IKEA). Im hinteren Bereich habe ich ein Heizkabel verlegt (außerhalb der Schublade) und über einen Thermostaten gesteuert. Die Einrichtung bestand aus Einstreu, aus einem Unterschlupf und einer Wasserschale. Nach einigen Tagen Probelauf und optimaler Temperatur- und Feuchtigkeitseinstellung wurden die beiden Tiere, jede  in eine eigene Schublade gesetzt. Drei Tage habe ich jeden Abend die Schubladen nur einige Zentimeter geöffnet, um zu sehen wie es meinen Schützlingen in der neuen Behausung geht, wollte sie aber auch nicht zu sehr stören. Am vierten Tag konnte ich meine Ungedult nicht mehr zügeln. Ich musste es einmal probieren. Schnell war eine frischtote Ratte besorgt. Schublade auf und die Ratte mit der Pinzette reingehalten. Ich hatte sie noch nicht ganz in der Schublade, da wurde sie auch schon geschnappt und umschlungen. Damit hatte ich auf keinen Fall gerechnet. So schnell zu einem Erfolg zu kommen hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Sofort wurde eine zweite Ratte geholt, in die zweite Schublade gehalten und siehe da, das Gleiche. Die Ratte wurde sofort angenommen. Ein toller Erfolg, der für mich völlig überraschend kam. Zwar sind die Tiere auch heute noch keine überragenden Fresser, aber sie nehmen regelmäßig Ratten und Vielzitzenmäuse.
Zu diesem eindrucksvollen Beispiel kann ich noch ein weiteres anfügen. Ich hatte mir ein Albino gekauft. es war ein Jungtier aus Asien. Als ich es bekam, setzte ich es in ein kleines Terrarium. Die Kleine machte sich gut, frass regelmäßig und legte ordentlich an Gewicht zu. Dann kam der Tag, an dem sie für dieses Terrarium zu klein wurde. Ich setzte sie in ein größeres und ließ sie einige Tage in Ruhe. Dann bot ich ihr eine kleine Ratte an. Zu meiner Verwunderung ließ sie sie aber links liegen, sie beachtete sie nicht einmal. O.K. dachte ich, sie braucht noch etwas Eingewöhnungszeit. Es vergingen wieder ein paar Tage. Nächster Versuch - wieder nichts. Nach einiger Zeit nahm sie dann doch einmal eine kleine Ratte, war aber ein sehr schlechter Fresser geworden. Ich konnte ihr anbieten, was ich wollte, sie nahm es selten an. Das Gewicht stagnierte auch. Was war der Grund für dieses Verhalten? Warun ist sie so ein schlechter Fresser geworden? Ich setzte sie daraufhin wieder in ein kleineres Terrarium (nicht das selbe wie vorher) und auch hier kam die Wende schon nach einigen Tagen. Sie frass wieder regelmäßig, als ob nichts gewesen wäre. Diese beiden Beispiele zeigen, dass der Königspython nicht unbedingt die großen Terrarien liebt. Er braucht viele kleine Verstecke, in die er sich hineinquetschen kann. So fühlt er sich wohl.

Soweit die Schilderung zweier persönlicher Fälle. Wer sich trotzdem nicht mit der Rackhaltung anfreunden kann, kann vielleicht unter dem regulären Terrarium eine Schublade anbringen und der Schlange die Möglichkeit bieten, über eine Verbindung vom Terrarium in die Schublade zu gelangen. So hat man beide Optionen und kann es der Schlange selber überlassen, wann sie welchen Bereich aufsuchen möchte. Ich denke, dass dieses ein guter Kompromiss sein kann.

Die Beleuchtung sollte in einem Köpi Terrarium nicht zu hell sein. Eingesetzt werden können Neonröhren oder Energiesparlampen. Jedoch sollte immer darauf geachtet werden, dass die Schlange nicht an die Beleuchtungsmittel gelangen kann. Auch an einer Lampe können sich die Tiere verbrennen, oder die Lampen können kaputt gehen und das Tier kann sich verletzen. Einen UV Anteil braucht die Beleuchtung nicht zu haben. Dieses ist bei Schlangen im Allgemeinen nicht notwendig. Für den Bodengrund gibt es im Handel ein reichhaltiges Angebot. Er kann aus verschieden Materialien bestehen. Sehr beliebt sind Buchenspäne, Pinienrinde und Fichtenspäne. Ebenfalls werden Cocosspäne und Terrarienhumos angeboten. Der Vorteil der Pinienrinde ist es, dass sie eine keimreduzierende Wirkung hat. In feuchten und mittelfeuchten Terrarien fängt das Substrat nicht sofort an zu schimmeln. Dieses ist von sehr großem Vorteil, da man immer feuchtere Stellen im Terrarium hat und sei es nur in den Bereichen der Scheiben, wo es schon einmal vorkommt, dass der Beschlag an den Scheiben runter läuft und das Substrat anfeuchtet. Über das Substrat kann man auch die Luftfeuchtigkeit leicht einstellen. Man braucht nur das Substrat mit einer Blumenspritze zu befeuchten. Der Königspython liebt es aber nicht zu feucht. Es reicht vollkommen aus, wenn die Luftfeuchtigkeit auf 60 - 70 % eingestellt wird, erst recht, wenn noch eine  sogenannte " Wet-box " im Terrarium steht. Da der Königspython keine eigentliche Winterruhe hält, kann man ihn - vorausgesetzt man will nicht züchten- das ganze Jahr über unter den gleichen Bedingungen halten. Wer die Tiere aber vermehren möchte, muss mit dem jahreszeitlichen Rythmus etwas anders verfahren. Dann muss man die Beleuchtungsdaurer im Winter von 12-14 Stunden auf 8 - 10 Stunden reduzieren, und die Temperatur um einige Grad runter drehen. Weitere Informationen für die Zucht stehen in dem Kapitel "Zucht".
12. Zu große Behältnisse

Die meisten Schlangen brauchen nicht sehr viel Bewegung. Abgesehen von einigen Ausnahmen von Schlangen, die aktiv Beute jagen sind die meisten Schlangen Lauerjäger, die Tage oder wochenlang auf einem Platz liegen können und sich kaum bewegen. Deshalb ist es gerade in der Eingewöhnungsphase nach dem Kauf einer Schlange wichtig, das Terra nicht zu groß zu wählen. Gerade beim Königspython ist dieses besonders ausgeprägt, da er sonst die Nahrung verweigern kann. Habe ich kein geeignetes Terrarium zur Verfügung, kann ich auch die erste Zeit eine kleinere Kunststoffbox in das große Terra stellen. Die Box sollte mit Bodengrund, Versteckmöglichkeiten und einer Wasserschale eingerichtet sein. Ebenfalls sollte sie undurchsichtig, oder zumindest auf 3 Seiten plus oben abgeklebt sein. Die Box bitte so platzieren, dass in dem Behälter die vorgegebene Temperatur herrscht. Beim Köpie sollte der Behälter maximal der Länge der Schlange entsprechen, lieber zur Eingewöhnung etwas kleiner. Licht ist nicht notwendig und sollte, wenn vorhanden, ausgeschaltet werden. Die Schlange muss sich sicher fühlen und nicht wie auf einem Präsentierteller sein. So sollte die Schlange die ersten Tage in Ruhe verbringen, bevor man die ersten Fütterungsversuche startet. Man sollte auch nicht zu früh versuchen, die Schlange zu füttern. Oft habe ich auch schon gehört, dass die Schlange gestopft wird, wenn sie nicht schon nach 3 Tagen frisst. Dadurch macht man die Sache nur noch schlimmer. Eine Schlange kann, wenn sie normal genährt ist, je nach Größe zwischen einigen Wochen oder sogar Monaten ohne Nahrung auskommen. Oft braucht sie einfach etwas mehr Zeit, sich einzugewöhnen. Die neue Umgebung ist eben anders, als sie es gewohnt ist. Deshalb sollte man ruhig bleiben und vor allen Dingen die oben genannten Punkte beachten und umsetzen. Manchmal ist es schon entscheidend, wenn ein anderer Bodengrund vorhanden ist. Die Schlange muss sich erst einmal an diese neue Umgebung und all die neuen Gegenstände gewöhnen. Deshalb sollte man die Schlange in Ruhe lassen; und ich meine hierbei wirklich in Ruhe lassen. Es nutzt nichts, wenn ich alle paar Stunden in das Terra schaue und wissen will, was die Schlange gerade macht. Die braucht einfach ein bisschen Ruhe. (Bitte auch hierzu unter Punkt 12 schauen, das ist für mich der wichtigste Einflussfaktor.)